Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V.
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Der Samstag (Fortsetzung):
Als letztes großes Thema wählte
Werner Haase die Fragestellung, wo der Heimatkreis heute steht. Höhepunkte
unseres Vereinslebens seien nach wie vor die jährlichen Heimatkreistreffen.
Gründe für den deutlichen Rückgang der Teilnehmerzahl sind einmal das Ableben
der Erlebnisgeneration, zum anderen das mangelnde Interesse der Nachfolger. Ein
weiterer Grund sei für ihn die Möglichkeit, sich in der Heimat „vor Ort“ zu
treffen. Das noch einmal „zu Haus sein zu können“, sich in der Heimat zu
treffen, nehme verständlicherweise einen höheren Stellenwert ein, als das sich
Widersehen an den Heimattreffen an einem Holztisch mit Ortsnamensschild.
Das bedeute: „Die schwindende
Mitgliederzahl, der Rückgang der Spenden engen die Aktivitäten des
Heimatkreises erheblich ein. Die Aufrechterhaltung der Heimatstube als Zeugnis
der Geschichte, des Brauchtums und Kultur unterer Heimat sollte absolute
Priorität haben.“
Er gab dem Verein den Rat, sich
weiterhin der satzungsgemäße Aufgabe zu stellen, das geschichtliche Erbe der
Bevölkerung und der Landschaft des Riesengebirges und seines Vorlandes in allen
Bereichen (Geisteswissenschaft, Kunst, Kultur, Heimatkunde, Bildungswesen,
Wirtschaft, Sozialwesen, Recht, Verwaltung usw.) zu bewahren, zu pflegen und diese
Tradition der jungen Generation weiterzugeben.
Er ergänzte: „Gesprächsrunden, wie
„Rübezahls Schatzsuche" sollten unbedingt weiter gepflegt werden. Ebenso,
wenn finanziell möglich Veranstaltungen mit dem Begegnungszentrum in Trautenau
und Besucheraustausch.“
Dem 1. Vorsitzenden Wigbert Baumann
dankte er für seinen Einsatz und Ideenreichtum.
Er nahm kurz vor Ende seiner Rede
auch Bezug auf die gegenwärtige Lage der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Sein
Eindruck ist, dass die Versöhnung der aktuelle Schwerpunkt ihrer Arbeit sei und
wirtschaftliche Interessen unseres Stammlandes in den Mittelpunkt rücken, aber
das uns angetane Unrecht in den Hintergrund trete. Barbara Stamm widersprach
ihm deutlich hörbar als er bemerkte, dass bei Staatsbesuchen dieses Unrecht
nicht einmal eine Erwähnung wert sei.
Zum Schluss verlieh er mit einem
Zitat von einem tschechischen Freund dem Wunsch Ausdruck, dass sich in gleicher
Weise Tschechien dazu bekennt, dass die sudetendeutschen Gebiete und die
ehemaligen Häuser der Deutschen nicht nur Besitz und Heimat der heute dort
lebenden Bewohner, sondern auch der ehemaligen Bewohner seien. Dann habe der
Heimatkreis seinen Auftrag erfüllt.
Würzburger Altbürgermeister Gerhard
Franke hat sich krankheitsbedingt entschuldigt. Wigbert Baumann wird ihm die
Igo-Etrich-Plakette daher in den kommenden Tagen überbringen. Werner Haase
verlas aber die Laudatio auf ihn und anschließend auch auf Edelgard und
Eberhard Hösel. Danach übergab er ihnen jeweils eine Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft.
Wigbert Baumann bat Barbara Stamm
als Schirmherrin des diesjährigen Heimatkreistreffens um kurzes Grußwort. Sie
bedankte sich bei der großartigen Arbeit des Heimatkreises und wiederholte auch
einige Themen, die schon im Rathaus angesprochen wurden. Und sie sei überzeugt,
dass die junge Generation das Erbe dessen, was der Heimatkreis aufgebaut hat, weiterträgt.
Dazu zählt auch, dass diese immer mehr nachfrägt, wo die Eltern herkommen. Ihr
Grußwort wurde mit viel Applaus bedacht.
Nach Verabschiedung der Ehrengäste
Barbara Stamm, Günter Rinke und Hans-Peter Dörr wurde noch ein Gruppenfoto
gemacht.
Anschließend sprach die ehemalige
Geschäftsführerin Andrea Huber ein Gedicht über den Berggeist Rübezahl, zu dem
Christine Geißendörfer Wigbert einen Stock brachte und dieser dann als
„Rübezahls Enkel“ nach vorne kam. Danach sang das Trio „VeitshöchheimerAllerlei“ mit den Anwesenden Lieder aus dem Riesengebirge.
Um 21.00 Uhr wurdedas Riesengebirgler Heimatlied zum Abschluss mit den Besuchern gesungen.
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