Archiv: 76. Heimatkreistreffen des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V.
"70 Jahre Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V."

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Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V.

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Der Freitag (Fortsetzung):

Im Anschluss begrüßte Wigbert Baumann den Ehrenvorsitzenden des Heimatkreises, Werner Haase. Danach referierte Helmut Hiemer über die Geschichte des Heimatkreises. Er begann seine Rede mit folgenden ungekürzten Worten: „Als „homines laboris“, als Menschen der Arbeit sind unsere Vorfahren nach Böhmen und somit auch ins Riesengebirge gezogen; als arbeitsame Menschen waren sie auch diesem Lande wert und willkommen bis sich 1945 nach Kriegsende die Verhältnisse grundlegend änderten. Als Vertriebene und Flüchtlinge kehrten wir, die Nachkommen jener „homines laboris“ wieder nach Deutschland zurück. Fast über ein volles Jahrtausend ist der Bogen über die friedliche Besiedlung Böhmens durch unsere Vorfahren gespannt.

Dazwischen aber liegen Arbeit und Mühe, Freud und Leid, Leben und Sterben von vielen Generationen, die in redlichem Bemühen dem Lande ihr Bestes gaben, einem Lande, das wir Vertriebenen unsere Heimat nennen.“

Er skizzierte im Anschluss die Geschichte der Stadt Trautenau, die in einer Urkunde erstmals 1301 auftaucht und deren städtischen Privilegien 1340 bestätigt wurden. Zitat: „Anfang des 20ten Jahrhunderts prägte Trautenau entscheidend die Entwicklung ganz Nordböhmens. Seine Geschichte spiegelt über weite Strecken die Historie Österreichs wider und das wechselvolle Schicksal der Riesengebirgsstadt könnte Schlüssel sein, zum besseren Verständnis der historischen Ereignisse, die heute oftmals sehr einseitige Betrachtung finden. Lange Zeit besaß Trautenau die unbestrittene Vorherrschaft im europäischen Flachs-und Leinenhandel und war durch den Leinwandhandel immer eng mit der Welt verbunden. Vor der Vertreibung zählte der Landkreis Trautenau genau 100 politische Gemeinden unter ihnen die Kreisstadt Trautenau und die Städte Freiheit, Pilnikau und Schatzlar. Insgesamt lebten dort rund 100.000 Einwohner. Trautenau hatte damals 16.000 Einwohner.“

In ebenfalls sehr eindrucksvollen Worten schilderte er die Eckdaten vom Einmarsch der russischen Panzer am 9. Mai 1945, dem ersten Vertriebenentransport mit 1.200 Menschen, der am 01. Februar 1946 Würzburg erreichte und deren Verteilung auf umliegende Gegenden. Würzburg selbst war zu dieser Zeit eine vom II. Weltkrieg zerstörte Ruinenstadt.

Am 12. und 13. Juni 1948 habe auf Einladung von Altbürgermeister Kolbe das erste Heimattreffen in Esslingen stattgefunden. Mehr als 4000 Landsleute seien damals gekommen. 1956 bei dem Heimattreffen in Karlsruhe konnte den Teilnehmern die freudige Nachricht mitgeteilt werden, dass die Stadt Würzburg die Patenschaft über Stadt und Landkreis Trautenau übernommen hatte.

Im Folgenden nannte er Beispiele, was die Stadt Würzburg in den letzten 63 Jahren für die Trautenauer geleistet hatte. Das waren u.a. die Bereitstellung von Freiplätzen in Altersheimen, die finanziellen Zuschüsse für außerordentliche Belastungen und auch die Riesengebirgsstube in den Greisinghäusern an der Neubaustraße, zu der auch der Heimatkreis einen beträchtlichen Eigenanteil von 70.000 DM geleistet habe. Die Riesengebirgsstube ist nicht nur ein Trautenauer Heimatmuseum, sondern beherbergt auch Geschäftsstelle des Heimatkreises.

Zuletzt ging er auch noch auf die wichtigen Themen der Städtepartnerschaft und des Brückenbauens zwischen Ost und West ein. Er dankte den Bürgermeistern der Stadt Würzburg dafür, dass sie uns Trautenauern eine vorbildliche Partnerstadt sei.

Zum Abschluss wurde ein Gruppenfoto der Redner und Aktiven des Heimatkreises gemacht.

Danach lud die Stadtverwaltung die Teilnehmer zu einem Stehempfang ein.

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