Archiv: 76. Heimatkreistreffen des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V.
"70 Jahre Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V."

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Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V.

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Der Freitag (Fortsetzung):

Im Anschluss sprach der Heimatkreisvorsitzende Wigbert Baumann. Nachdem er erwähnt hatte, wie er zum Heimatkreis kam, sprach er von seiner Vision, dass die Riesengebirgsstube zu einem deutsch-tschechischen Begegnungszentrum werden solle, denn leider gibt es von den Mitgliedern bundesweit nur in Würzburg einige aktive.

Er berichtete ebenfalls, dass er in einer Woche beim Brünner Versöhnungsmarsch mitläuft, der an den Brünner Todesmarsch von 1945 erinnert, und verriet, dass die Ackermann-Gemeinde 2020 den Würzburger Wandernagel-Preis erhalte, weil sie 75 Jahre nach der Vertreibung für die deutsch-tschechische Verständigung stehe.

Als nächste Rednerin sprach die Landtagspräsidentin a.D., Barbara Stamm, ein Grußwort. Sie freue sich, die Schirmherrschaft über das 76. Heimatkreistreffen übernommen zu haben. Sie habe keine sudetendeutschen Wurzeln, aber wenn man über 40 Jahre im Landtag, davon 10 Jahre als dessen Präsidentin, tätig war, fühlt man sich unserem 4. Stamm, den Sudetendeutschen, verbunden. Bewegt erzählte sie vom ersten länderübergreifenden Holocaust-Gedenktag 2017 in Tschechien.

Wichtig für Verständigung sei die Begegnung. Städtepartnerschaften, Schulpartnerschaften und bspw. auch das 76. Heimatkreistreffen des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V. seien dies bezüglich lobenswert. 70 Jahre Grundgesetz, jetzt auch 70 Jahre Heimatkreis, aber auch die Bayerische Verfassung nicht zu vergessen, vermitteln für die Versöhnung wichtige Werte. Sie dankte besonders der Sudetendeutschen Landsmannschaft und auch speziell Steffen Hörtler für die Arbeit des Heiligenhofes.

Abschließend richtete sie aufgrund der bevorstehenden Europawahl noch den Blick auf die Europäische Union. Sie müsse erstarken zu einer Werte-Union, weil Europa wichtige Werte nur gemeinsam lösen kann. So sollten auch junge Leute vermehrt ihre Stimme abgeben, damit Rechts- und Linkspopulisten nicht zum Zug kommen.

Als nächstes sprach Steffen Hörtler, der bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft vielfältige hochrangige Aufgaben innehat und u.a. deren Bildungsstätte Heiligenhof in Würzburg leitet. Bei deren Errichtung sei man einmal von jährlich 23.000 Besuchern ausgegangen. In 2018 habe es die vergleichsweise hohe Zahl von 41.500 Übernachtungen mit einem riesigen Anteil junger Leute aus Tschechien, Polen und anderen mitteleuropäischen Ländern gegeben. Eine wichtige Verbindung zum Riesengebirgler Heimatkreis sei, dass sie mit Besuchern aus Deutschland und Tschechien die Riesengebirgsstube besuchen und diese auf beiden Seiten große Eindrücke hinterlässt.

Es sei eine großartige Leistung, dass wir Sudetendeutsche integriert seien und als 4. Stamm zum Freistaat Bayern gekommen sind. Zum einen bekennen sich heute 1/3 der Schüler zu Vorfahren, die aus dem Sudetenland oder Schlesien kommen, aber viele wissen gar nichts über ihre Wurzeln bzw. die Heimat ihrer Eltern; und es ist heute zu spät sie zu fragen, denn sie leben nicht mehr. Solche Menschen kommen bspw. zum Heiligenhof oder dem Heimatkreis um Antworten für die zu spät aufgekommenen Fragen zu finden.

Er belegte mit eindrucksvollen Beispielen, dass es auch in der tschechischen Gesellschaft Veränderungen gibt. Um von unserer Seite aus Vertrauen bei den Tschechen zu schaffen haben die Sudetendeutsche Landsmannschaft und der Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V. die Grundlagen geschaffen. Außerdem betonte er, dass es wichtig sei, alle Facetten eines Landes zu kennen und nicht zu meinen, nur weil man Prag besucht habe, habe man ganz Tschechien gesehen.

Man sollte auch den Mut haben die Sachen beim Namen zu nennen; und die Ortsnamen in derselben Sprache zu sprechen, in der man gerade spricht. Spricht man tschechisch, würde man Praha oder Trutnov sagen, spricht man deutsch Prag bzw. Trautenau. So sei es auch schon vor 1945 gewesen. Es sei lobenswert, dass die Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Vortrag einen Ortsnamen immer in der deutschen Variante erwähnt hatte. Die Tschechen würden nicht verstehen, wieso im deutschen Fernsehen Orte im Sudetenland mit ihren tschechischen Namen erwähnt würden – selbst in der Berichterstattung über den Vortrag der Bundeskanzlerin.

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