Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V.
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Der Samstag (Fortsetzung):
Harald Richter bestritt von 17.00
Uhr – 18.15 Uhr mit 21 Zuhörern und teilweise Mitwirkenden die Mundartstunde.
Nach Eintreffen von Ehrengast und
Schirmherrin Barbara Stamm und Begrüßung durch den Vorsitzenden Wigbert Baumann
wurde der Festabend um 19.00 Uhr
durch einen Bildervortrag von Peter Stächelin über das Gebietsdreieck Trautenau
– Schneekoppe – Landeshut eröffnet. Er zeigte Aufnahmen und informierte über
Neuigkeiten, Veranstaltungen und Ausstellungen, die es während seinem
Aufenthalt vom 14.-22.05. in dieser Gegend gab.
Im Anschluss informierte Peter
Stächelin über die Planungen zum von der Stadt Trautenau erworbenen Friedhof
Döberle und damit verbundenen den Arbeitseinsatz des Vereins für
Deutsch-Tschechische Verständigung am 02.11.2019, an dem sich als Zeichen der
Verständigung auch Deutsche beteiligen sollten.
Außerdem zeigte Peter Stächelin die
Bilder der 2020er Kalender Alt-Schatzlar und Alt-Trautenau und informierte,
dass man die Kalender zum Preis von 10,- € je Stück plus Porto bei ihm
bestellen kann.
Anschließend wurden einige Lieder
vom Trio „Veitshöchheimer Allerlei“ gesungen und gespielt.
Es folgte gegen 20 Uhr vor 28
weiteren Besuchern ein Vortrag des
Ehrenvorsitzenden Werner Haase, der über die Gründungszeit von Trautenau,
der Entwicklung des Heimatkreises und dessen Zukunftsaufgaben referierte.
Zitat: „Was bewegte eigentlich unsere Landsleute damals 1946 sich zu
versammeln, sich zu treffen. Neben dem Kampf ums tägliche Leben waren es
Fragen, wo sind wir eigentlich, wohin hat es uns verschlagen, in welche Stadt,
in welches Dorf. Wo sind unsere Angehörigen, wo unsere Nachbarn? Sind sie
überhaupt der Hölle entkommen? Ich erinnere, wir waren 1945 Persona non Greta.
Dieser Gedanke des sich Orientierens, des Sichfindens, die Hoffnungslosigkeit
miteinander zu teilen, sich gegenseitig Mut für die Zukunft zu machen forderte
den Gemeinschaftssinn geradezu heraus und mündete letztlich in der Gründung des
Heimatkreises mit seinen Jahrestreffen.“
Werner Haase skizzierte
Gründungszeit nach und ließ auch die in dieser Zeit stattfindende Übernahme der
Patenschaft über uns Trautenauer durch die Stadt Würzburg nicht unerwähnt. Nachdem
er alle Vorsitzenden und deren Amtszeit verlesen hatte stellte er fest, dass er
selbst der letzte Vorsitzende aus der Erlebnisgeneration war.
Weitere Themen seiner Rede waren die
satzungsgemäße Führungsstruktur und die Geschichte der Heimatkreistreffen. Mit
der Übernahme der Patenschaft sei Würzburg zur zweiten Heimat von uns
Trautenauern und die Riesengebirgsstube zum kulturellen Mittelpunkt geworden.
Er sprach an, was diese alles leistet. Zitat: „Die Chroniken, Bilder, Trachten
und Gebrauchsgegenstände erinnern an Geschichte und Brauchtum. In der
Heimatstube kann man unsere Heimat erleben. Präsentationen über Künstler,
Ingenieurleistungen, Leben und Wirken namhafter Wissenschaftler aus unserer
Heimat vertiefen das Erleben. Ebenso Veranstaltungen, gemeinsam mit der
Ackermanngemeinde, wie Autorenlesungen oder historische Tatsachenberichte.“
Unerlässlich für die Führung und
Gestaltung der Heimatkreise nannte er die Heimatortsbetreuer und die Zeitung
„Riesengebirgsheimat“. Die Heimatortsbetreuer pflegen enge Kontakte zu den
Landsleuten aus den jeweiligen Heimatorten und seien somit eine sichere
Informationsquelle. Ihnen dankte er besonders. Die Riesengebirgsheimat sei das
Heimatblatt der Kreise Trautenau und Hohenelbe. Berichte, Erzählungen aus der
Vergangenheit unserer Heimat, Neuigkeiten aus unserer Heimat sowie Biographien
und Schicksale einzelner Landsleute werden Lesern nähergebracht und in
Erinnerung gerufen.
Mit der Einrichtung der
Begegnungszentren in Tschechien durch die Bundesrepublik Deutschland eröffneten
sich für den Heimatkreis unerwartete Möglichkeiten eines Dialogs mit den
Menschen in der Heimat. 1992 wurde der „Verein für Deutsch-Tschechische
Verständigung Trautenau Riesengebirge“ gegründet. 1993 fand die offizielle
Einweihung des Begegnungszentrum Trautenau statt. Es ist für die Kreise
Trautenau, Hohenelbe und Braunau zuständig. Das Begegnungszentrum bot die
Gelegenheit mit den Bewohnern vor Ort, ob Tschechen oder Deutschstämmig,
Kontakt aufzunehmen, Gedanken auszutauschen und gemeinsame Projekte zu pflegen
oder durchzuführen. Er nannte einige Beispiele, die er selbst auch aktiv
begleitete. Daher entstand ein äußerst vertrauenswürdiges Verhältnis zwischen
den Vertretern des Heimatkreises, dem Bürgermeister von Trautenau, dem Landrat,
Ärzten und anderen Offiziellen.
Gemeinsame Veranstaltungen in
Trautenau und Würzburg vertieften die Beziehungen. Er erwähnte auch den Besuch
des Oberbürgermeisters von Trautenau und Landrats in Würzburg - was letztlich
zur Patenschaft Würzburg/Trautenau führte. Initiator sei der Heimatkreis
gewesen.
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