Verein: Geschichte der Patenschaft zwischen unserem Verein und der Stadt Würzburg

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65 Jahre Geschichte des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V.
(Rede vom März. 2013)

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Übersicht bisheriger Treffen des Heimatkreises

 

Wortlaut der Patenschaftsurkunde:

„Die Stadt Würzburg übernimmt auf Grund einstimmigen Beschlusses des Stadtrats vom 27. VI. 1956 im Gefühl der Verbundenheit mit den aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Vertriebenen und Einheimischen die PATENSCHAFT für die aus Stadt und Landkreis vertriebenen Deutschen. Sie hofft, ihnen damit wieder einen Heimatort zu geben. Hierüber wird diese Urkunde augefertigt und dem letzten 1. Bürgermeister der Stadt Trautenau ausgehändigt.“

Würzburg 1. Dezember 1956       Dr. Helmuth Zimmerer    Oberbürgermeister

Die Urkunde wurde viele Jahre bei der Stadt Würzburg aufbewahrt; sie ist inzwischen in der "Riesengebirgs-Heimatstube" in der Neubaustraße 12/III in Würzburg hinterlegt und kann von den Besuchern der Heimatstube jederzeit eingesehen werden.

       

Die Städte-Patenschaften gehen auf eine Vereinbarung des Deutschen Städtetages und des Verbandes der Landsmannschaften (heute "Bund der Vertriebenen") aus dem Jahr 1954 zurück. Den aus ihren Heimatländern vertriebenen Deutschen sollte Wohnung und Arbeit und das Gefühl vermittelt werden, wieder eine neue Heimat gefunden zu haben. Die angestammte, alte Heimat, aus der sie gegen die Bestimmungen des Völkerrechts und christlicher und politischer Moral, oft unter Gewalt rechtlos und besitzlos vertrieben worden waren, würden sie und die Generationen der Kommenden niemals vergessen.

(Quelle: Dr. Josef Klug
- Festschrift 30 Jahre Patenschaft Würzburg - Heimatkreis Trautenau)

       

Die offizielle Proklamation der Patenschaftsübernahme erfolgte am 1. Dezember 1956 in einer Feierstunde im historischen Wenzelsaal des Würzburger Rathauses. Oberbürgermeister Dr. Helmuth Zimmerer überreichte dem Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden des Riesengebirgler Heimatkreises, Altbürgermeister Alfons Kolbe, die vom Würzburger Grafiker und Maler Willi Greiner angefertigte Patenschaftsurkunde aus weißem Ziegenleder, die die Wappen von Würzburg undTrautenau zeigt und folgenden Text trägt (vgl. Anfang): …

In seiner Dankesrede betonte Alfons Kolbe, die 'Urkunde über die Patenschaft solle solange in Würzburg aufbewahrt werden, bis sie die Trautenauer wieder in ihre Heimat mitnehmen können. Kolbe schenkte der Stadt für das Rathaus als Erinnerungsgabe und äußeres Zeichen des Dankes einen Bildteppich des akademischen Malers Fritz Stonner, der in Gestalt des des Rübezahl das Wesen der Riesengebirgslandschaft charakterisiert.

Mit der Übernahme der Patenschaft für die Vertriebenen bot sich der Stadt Würzburg eine Chance, eine Dankesschuld abzutragen. Nach dem Zusammenbruch hatte Würzburg selbst große materielle und ideelle Hilfe durch seine amerikanische Patenstadt Faribault erfahren. Würzburg nutzte seine Chance.

(Quelle: Paul-Werner Kempa September 1989  Trautenau – Würzburgs Patenstadt im Riesengebirge und das Material der Urkunde laut Dr. Josef Klug - Festschrift 30 Jahre Patenschaft Würzburg - Heimatkreis Trautenau)

       

Die Stadt Würzburg war von Anfang an bestrebt für die Bemühungen des Heimatkreises gewissermaßen zum Kristallisationskern zu werden. Sie kann den Trautenauern zwar die Heimat nicht ersetzen, sie kann aber das Gefühl vermitteln, daß die Trautenauer Belange hier in guter Obhut sind. So haben die durch eine glückliche Fügung auf einem alten Materiallagerplatz entdeckten und sichergestellten Namenstafeln des Trautenauer Kriegerdenkmals unmittelbar neben dem Würzburger Kriegerehrenmal einen würdigen Platz gefunden. Wann immer am Würzburger Kriegerdenkmal die Stadt Würzburg ihren gefallenen Söhnen einen Kranz widmet, gedenkt sie zugleich auch der Deutschen aus Trautenau, die für die deutsche Sache ihr Leben gaben.

Als weiteres Zeichen der Verbundenheit Würzburgs mit seiner Patenstadt nimmt die Stadtfahne Trautenaus im Sitzungssaal des Rathauses einen Ehrenplatz ein, ebenso wie der anläßlich der Patenschaftsfeier vom 01.12.1956 vom Heimatkreis gestiftete Bilderteppich mit dem Rübezahlmotiv im Wenzelsaal. Eine schöne, zu den Neubaugebieten auf der Keesburg führende Straße hat den Namen „Trautenauer Straße“ erhalten. Der Name unserer Patenstadt ist damit im öffentlichen Bewußtsein der Stadt Würzburg fest verankert.“

(Aus der Festschrift 10 Jahre Patenschaft)

       

Im Oktober 1981 stellte die Stadt Würzburg dem Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V. dauerhaft miet- und abgabenfrei für die Riesengebirgs-Heimatstube einen 104 Quadratmeter großen Wohnraum im dritten Stock des Barockhauses
Nr. 12 in der Neubaustraße auf unbegrenzte Zeit miet- und abgabenfrei zur Verfügung.

(Quelle: Dr. Josef Klug
- Festschrift 30 Jahre Patenschaft Würzburg - Heimatkreis Trautenau)

       

Zur Patenschaft aus dem Jahr 1956 mit der Stadt Trautenau und dem Kreis Trautenau, die weiter besteht, kam am 7. Dezember 2008 die Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und der Stadt Trautenau hinzu. Durch die Begegnungen und den Austausch tragen wir gemeinsam zum Frieden in Europa bei.

(Quelle: Zeitung Riesengebirgsheimat, Ausgabe Dezember 2016)

       

Einen Partnerschaftsvertrag über die Zusammenarbeit unterschrieben im Trauungssaal des Alten Rathauses der Bürgermeister Ivan Adamec und oberste Repräsentant des deutschen Würzburg Georg Rosenthal. Es bietet sich eine ganze Palette von Möglichkeiten, wie nähere Kontakte anzuknüpfen. Es können sich gemeinsam Menschen von Interessengengemeinschaften, Schüler, Sportler und Künstler treffen. Das Ziel besteht darin, dass sich direkte Kontakte zwischen den Bürgern aus beiden Städten entwickeln. Es wird nicht leicht sein, aber wir leben in einem gemeinsamen Europa und es ist nötig, den Partnerschaftsvertrag in die Praxis umzusetzen", fügte Ivan Adamec hinzu.

Quelle und weitere Informationen: http://trautna.de/Patenschaft/Staedtepartnerschaft.htm

Der Heimatkreis hatte sich lange Zeit für diesen Schritt eingesetzt und versprach damals zu helfen, „die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen“. Das gelang etwa beim Frühling International und auf der Mainfrankenmesse. In der Rubrik "Rübezahl"  finden Sie Wissenswertes zum 2014 geschaffenen Partnerschaftsgarten mit Trutnov in Würzburg.

       

Von 2003 bis 2012 war Andrea Huber Geschäftsführerin des Vereins: Sie sah die Zukunft des Heimatkreises keineswegs im stillen Ende. Die Wahrung der sudetendeutschen Kultur aus dem Riesengebirge war ihr als alleiniger Vereinszweck zu wenig. Sie setzte auf die Themen Integration und Vertreibung. „Wir müssen aus den alten Strukturen raus“, so die Würzburgerin. Die Öffnung nach außen sei da ganz entscheidend. Die „Schatzsuche mit Rübezahl“ ist ein Weg, ein neues Publikum für den Verein zu interessieren. Eine Ausstellung im Dezember 2012 präsentierte die Geschichte des Heimatkreises unter dem Titel „Vertreibung, Interation, Versöhnung“.

       

Andrea Huber's Nachfolgerin Monika Zeller hat Anfang 2016 ihr Amt aufgegeben und daher wurde nicht nur die Leitung des Vereins, sondern auch die Führung der Geschäftsstelle in ehrenamtliche Hände gegeben. Durch die erfolgreiche Neuwahl der Vorstandsschaft, welche von engagierten Heimatortsbetreuern aus der Ferne unterstützt wird, eine gesunde finanzielle Lage und den guten Verlauf des Heimatkreistreffens, welches erstmals am neuen Veranstaltungsort Gaststätte Jahnwiese im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld stattfand, ist der Weg für eine erfolgreiche Zukunft geebnet.

       

Als Schwerpunktthemen für die Zukunft stellte der neue Vorsitzende Markus
W. Decker bei der Mitgliederversammlung am 21.05.2016 folgende Punkte vor:

  • Heimatortbetreuung
  • Vertreibung aus dem Riesengebirge
  • Riesengebirgsstube Museum und Geschäftsstelle
  • Beziehung Heimatkreis Trautenau - Stadt Würzburg
  • Beziehung Heimatkreis Trautenau - Stadt Trautenau
  • Aktuelle Themen zur Flüchtlingssituation

Einwohnerzahlen der Heimatkreise Riesengebirge 1939

  • Hohenelbe: 62.246
  • Trautenau: 73.376
  • Braunau: 34.386

(Quelle. Präsentation von Markus W. Decker)

       

 

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